Zürich (awp) - Trotz höherer Zinsen und sinkender Preise beurteilt Zug Estates den Schweizer Immobilienmarkt als robust. Das Geschäft hat sich bisher wie erwartet entwickelt. Übernahmen plant das Unternehmen derzeit zwar keine, der Markt wird aber genau verfolgt und auch eine Expansion über den Grossraum Zug hinaus nicht ausgeschlossen.

Zwar könne sich auch der Schweizer Immobilienmarkt dem veränderten Zinsumfeld nicht entziehen, sagte Firmenchef Patrik Stillhart in einem Interview mit der Nachrichtenagentur AWP. "So starke Korrekturen wie in ausländischen Immobilienmärkten sind in der Schweiz aber nicht zu erwarten", sagte der CEO.

Der Schweizer Immobilienmarkt, insbesondere für Renditeliegenschaften, sei robust. Die Nachfrage nach Geschäftsflächen an zentralen Lagen sei intakt und der Mietwohnungsmarkt sei geprägt von einem geringen Angebot, einer sehr hohen Nachfrage und hohen Zuwanderung. Im Transaktionsmarkt sei wegen der höheren Zinsen eine abnehmende Dynamik zu beobachten.  

Wegen der gestiegenen Zinsen dürfte eine gewisse Erhöhung der Diskontsätze erfolgen, was einen Abwertungsdruck auf die Bewertungen erzeugen werde, sagte der CEO. Bei indexierten Geschäftsmietverträgen sowie im Wohnbereich könnten bei einer Anpassung des Referenzzinssatzes die Mieterträge gesteigert werden, was die Bewertungen stütze. "Punktuelle Abwertungen sind jedoch nicht auszuschliessen."

2023 läuft wie erwartet

Über die Entwicklung im laufenden Jahr kann sich Stillhart nicht beklagen. "Das Geschäft hat sich in den letzten Monaten erwartungsgemäss entwickelt." Daher werden die bisherigen Prognosen eines 2023 leicht tieferen Konzernergebnis ohne Neubewertung und Sondereffekte als im Vorjahr bestätigt.

Aktuell plant Zug Estates keine grösseren Übernahmen oder Immobilienverkäufe. Das Unternehmen verfüge noch über erhebliches Entwicklungspotenzial im eigenen Portfolio und dieses soll aus eigenen Mitteln finanziert werden. "Wir sind aber offen, interessante Akquisitionsmöglichkeiten zu prüfen, wenn diese aus strategischer Sicht Sinn machen und zu unserem Portfolio passen." Der Fokus liege auf Akquisitionen von zentral gelegenen Standorten im Kanton Zug und den angrenzenden Kantonen, insbesondere Zürich und Luzern. "Eine Expansion über den Grossraum Zug hinaus ist entsprechend denkbar", sagte der CEO.

Zum Aktienkurs sagte der VCEO, die Aktie habe sich im laufenden Jahr ähnlich entwickelt wie jene von anderen börsennotierten Immobilienaktiengesellschaften. Dass sich die Aktie kaum bewegt hat, sei dem Marktumfeld geschuldet und nicht dem eher geringen Freefloat. "Ein Going private ist kein Thema.