Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 09.50 Uhr):

SMI (-0,70% auf 10'880 Punkte): Richtungssuche

Der SMI schwächelt seit einiger Zeit. Marktteilnehmer fragen sich nun, ob der September seinem Ruf als schlechtester Börsenmonat wieder einmal gerecht werden wird und demnächst ein Absturz droht. Aus charttechnischer Sicht könnte dies durchaus sein. Die Abwärtsbewegung habe an Dynamik gewonnen, heisst es in einem Kommentar von BNP Paribas (Suisse). Dem SMI könnte ein Rücksetzer zunächst auf das Juli-Tief bei 10'852 Punkten drohen, sollte er nicht bald wieder in die Spur finden. Darunter rücke das jüngste Verlaufstief bei 10'749 Punkten in den Fokus. Und sogar ein Rücksetzer auf das Dezember-Tief bei 10'659 Punkten oder selbst das März-Tief bei 10'395 Punkten könnte angesteuert werden. Erst wenn die 38-Tage-Linie, die aktuell bei 11'081 Punkte verlaufe, zurückerobert werde, würde sich die Stimmung wieder etwas heben, so BNP weiter. "Tritt man aber einen Schritt zurück, ist noch gar nicht so viel passiert", meint hingegen ein Marktbeobachter. Die Kursentwicklung des Leitindex SMI sei im laufenden Jahr bisher sehr volatil gewesen. Insgesamt zeige sich über die vergangenen rund 15 Monate aber eine Seitwärtsbewegung zwischen 10'600 und 11'500 Punkten - "mit Ausreissern nach beiden Seiten". Dies zeige, dass der Markt auf Richtungssuche sei. "Das ist nicht untypisch für eine Übergangsphase, wie wir sie nun erleben." Erst wenn sich abzeichne, in welche Richtung Konjunktur und Zinsen gingen, werde auch der Markt wieder eine klare Richtung ansteuern.

POLYPEPTIDE(-6,9% auf 21,72 Fr.): Kein Vertrauen mehr?

Eine Gewinnwarnung ist nie gut. Sind es mehrere aufeinander, kann dies das Vertrauen der Anleger nachhaltig stören. Dies ist laut dem Vermögensverwalter Mirabaud bei Polypeptide geschehen. Nach mehreren Gewinnwarnungen müsse die Firma dringend wieder Stabilität schaffen und Vertrauen zurückgewinnen, schreibt die zuständige Analystin. Doch die Angaben zum ersten Halbjahr stimmten nicht gerade zuversichtlich und die zugrunde liegenden Probleme dürften nicht so schnell gelöst werden können wie vom Markt erwartet. Insbesondere der Aufbau der Kapazitäten sei sehr komplex und könnte mehr Zeit in Anspruch nehmen als angenommen, so die Expertin weiter. Darüber hinaus gebe die Liquidität und die Finanzierung des Unternehmens Anlass zur Sorge. Die Konsenserwartungen und die Bewertung der Titel stuft sie ohnehin als zu hoch ein. Daher senkt Mirabaud Securities das Rating für Polypeptide auf "Sell" von "Hold". Das Kursziel bleibt unverändert 18,50 Franken, was allerdings unter dem aktuellen Kurs liegt.

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