Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.00 Uhr):

AMS OSRAM (+0,6% auf 3,391 Fr.): Gelingt die Wende?

Die Aktien von AMS Osram blicken auf eine lange Leidensgeschichte zurück. Wurden sie bis 2018 noch richtig gehypt, so sind sie seitdem von über 80 Franken auf noch knapp 3 Franken eingebrochen. Denn AMS wurde als Zulieferer von Apple für das iPhone nicht mehr so stark berücksichtigt und das Unternehmen schrieb rote Zahlen. Ausserdem sorgte später die Übernahme von Osram und damit verbundene Kapitalmassnahmen sowie ein insgesamt eher schleppender Geschäftsgang für Überdruss bei den Aktionären. Darauf gingen Marktteilnehmer hohe Wetten gegen AMS Osram ein und verkauften die Aktien leer. Zeitweise zählte AMS Osram zu den am meisten leerverkauften Schweizer Aktien. Doch zuletzt hat das Unternehmen ein umfangreiches Programm vorgestellt, mit dem der Sensorenhersteller den Turnaround schaffen will. Dies scheint den Anlegern zu gefallen. Ein Zeichen gestiegenen Vertrauens ist laut Händlern die grosse Nachfrage nach der jüngst emittierten Anleihe. Diese wird nämlich aufgrund hoher Nachfrage auf 1,0 Milliarden Franken von zunächst angepeilten 800 Millionen Euro aufgestockt.

DÄTWYLER (+1,0% auf 190,20 Fr.): Chancen über Chancen

Dätwyler gehören zu jenen Werten, die man wie Mauerblümchen eher übersieht. Dabei nutzen viele Menschen die Produkte wie etwa die Kaffeekapseln täglich - und das meist sogar mehrfach. Aber nicht nur bei Kaffeekapseln spielt Dätwyler ganz vorne mit. Wie es aussieht, hat das Unternehmen bei einem weiteren Hype eine wichtige Rolle zu spielen: den GLP-1/Adipositas-Medikamenten. Während das Gesundheitswesen so oder so ein Wachstumsmarkt für Dätwyler ist, bietet der Run auf die Schlankmacher zusätzlichen Schub. Wie Stifel in einer aktuellen Studie schreibt, werden die Produkte von Dätwyler in Autoinjektoren für die nächsten GLP-1/Adipositas-Medikamente wie Mounjaro oder Cagrisema eingesetzt. Wichtig dabei laut Stifel: Einer der Hauptkonkurrenten hat seine Preise hoch angesetzt. Damit eröffne sich für Dätwyler die Möglichkeit, als Zweit- oder sogar Alleinlieferant aufzutreten. Mit einem Plus von etwas mehr als 3 Prozent haben die Aktien dem Status Mauerblümchen im bisherigen Jahresverlauf alle Ehre gemacht. Sollte die Rechnung bei den Schlankmachern allerdings aufgehen, könnte sich das schnell ändern, heisst es am Markt.

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