Zürich (awp) - Mit der Abspaltung des Nordamerika-Geschäfts will der Baustoffkonzern Holcim vor allem sein Wachstum in der Region weiter vorantreiben. "Um den nächsten Schritt zu machen und auf 20 Milliarden zu kommen, brauchen wir einen lokalen VR und eine Geschäftsleitung, die voll auf Nordamerika fokussieren können", sagte Jan Jenisch, VR-Präsident und Noch-CEO, in einem Interview mit der "Finanz und Wirtschaft" am Donnerstag (Online-Ausgabe).

Die lokale Verankerung biete zudem den Vorteil, in US-Dollar abrechnen zu können. Auch Finanzierungen und Akquisitionen würden so effizienter. "Ich glaube, wir hätten schon gut weiterwachsen können, aber nicht so schnell", begründete Jenisch den Schritt weiter.

Das Holcim mit der Abspaltung kleiner als Mitbewerber Heidelberg Materials wird, spielt für Jenisch keine Rolle. "Darüber mache ich mir keine Gedanken. Mich motiviert es, Wert zu generieren und nicht bloss Empire Building zu betreiben", sagte er. Jedoch formulierte er auch das Ziel, wieder zum "umsatzstärksten Baustoffkonzern" werden zu wollen.

Welche Rolle Jenisch im Prozess der Abspaltung schliesslich einnehmen wird, konnte er noch nicht sagen: "Ich werde mich dort einbringen, wo es mich am meisten braucht." Einen Umzug in die USA plane er aber noch nicht. Aktuell gehe es ihm vor allem darum, das Spin-off gut über die Bühne zu bringen. Erst in der zweiten Jahreshälfte soll dann klarer werden, wie die beiden Aufsichtsgremien konkret aussehen werden.