Zürich (awp) - Am Schweizer Markt wird heute u.a. über folgende Themen gesprochen (Kursveränderungen 10.00 Uhr):

SANDOZ (-3,4% auf 27,45 Fr.): Unruhe in den oberen Rängen

Überraschende Veränderungen im Top-Management werfen an der Börse oft erst einmal Fragen auf. Im Fall der Generika-Spezialistin Sandoz ist der angekündigte Ruhestand des derzeitigen Finanzchefs nun aber bereits der zweite Wechsel in der Teppich-Etage innerhalb weniger Wochen. Am Dienstagmorgen hatte Sandoz mitgeteilt, dass der derzeitige CFO Colin Bond per Ende Juni in den Ruhestand geht und dann von Remco Steenbergen ersetzt werde. Erst Anfang Februar hatte François-Xavier Roger erklärt, von seinem Posten im Verwaltungsrat zurückzutreten. Der Tenor nach dem angekündigten CFO-Wechsel: Man sei überrascht, dass der Finanzchef so kurz nach dem Spin-Off von Novartis gehe, heisst es etwa bei Vontobel. Auch die Experten der RBC zeigen sich überrascht. So kurz vor der Zahlenvorlage könne dies für Unsicherheit sorgen, heisst es dort. Sandoz wird kommende Woche über den Geschäftsgang 2023 berichten. Mit dieser Veränderung dürfte auf jeden Fall für Gesprächsstoff gesorgt sein. Dass Investoren Schwierigkeiten haben, diese Entwicklung einzuordnen, zeigt sich zumindest am aktuellen Kursverlauf.

SIG (+1,9% auf 18,17 Fr.): Vor Erholung

Die Aktien von SIG befinden sich seit Mitte des Vorjahres auf Talfahrt. Erst kürzlich markierte der Titel auf 17,10 Franken den tiefsten Stand seit August 2020. Grund dafür war unter anderem, dass der Spezialist für aseptische Getränkeabfüllung zum Halbjahr die Erwartungen der Finanzgemeinde wenn nicht enttäuscht, diese doch auch nicht positiv überrascht hat. Dabei hat das Unternehmen, das eine einzigartige und zukunftsträchtige Nische besetzt, beachtliche Fortschritte gemacht. "Aber der Markt wollte stets noch etwas mehr", sagt ein Händler. Nun aber scheint die Talfahrt allmählich ausgestanden. "Wir sehen Zeichen einer Bodenbildung, der eine Aufwärtsbewegung in Richtung 21 Franken folgen könnte", sagt ein Händler. Grund dafür sei der Jahresabschluss, der keine negativen Überraschungen zu Tage gefördert habe, heisst es weiter. Zudem habe sich das Unternehmen positiv für die weitere Jahresentwicklung geäussert. Nach einem langsamen Start ins angelaufene Jahr dürfte ein besseres zweites Halbjahr folgen. Dies würdigen auch die meisten Analysten, die die SIG-Aktien mit Kurszielen von 24 und 25 Franken zum Kauf empfehlen. Dass Grund für Zuversicht besteht, zeigt zudem eine kürzlich erfolgte Insidertransaktion. Ein Verwaltungsrat hat nämlich laut einer Offenlegungsmeldung der SIX 2,3 Millionen Aktien im Wert von rund 41,2 Millionen Franken gekauft. "Er hätte wohl kaum so viel investiert, wenn er nicht an das Unternehmen glauben würde", sagt ein Händler.

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