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Unternehmensergebnis   12.03.2024 13:37:50

Ausblick Geberit: Jahresgewinn von 630 Millionen Franken erwartet

Rapperswil-Jona (awp) - Der Sanitärtechnikkonzern Geberit veröffentlicht am Mittwoch, 13. März, die Ergebnisse zum Geschäftsjahr 2023. Insgesamt elf Analysten haben zum AWP-Konsens beigetragen:

(in Mio Fr.)               AWP-Konsens           2022    

EBITDA                         926                909  
EBIT                           775                755          
Reingewinn                     630                706  
              
(in Fr.) 
Dividende je Aktie           12,78              12,60   

FOKUS: Aufgrund der konkreten Margenprognose zeitgleich mit der Publikation des Umsatzes in Januar wird in Marktkreisen auf Gewinnebene nicht mit Überraschungen gerechnet. Der erwartete Rückgang des Reingewinns dürfte auf eine einmalig tiefe Steuerrate im Vorjahr zurückzuführen sein.

ZIELE: Mit dem Umsatz im Januar hatte Geberit die Aussagen zu den Margenerwartungen für 2023 nach oben revidiert. Demnach dürfte die operative Cashflow-Marge (EBITDA) einen Wert von 30 Prozent erreichen. Die ältere Prognose lautete auf 29 bis 30 Prozent.

Geberit hatte ausnahmsweise im Januar auch bereits Aussagen zum laufenden Geschäftsjahr gemacht. Demnach ist auch 2024 mit einer rückläufigen Baukonjunktur zu rechnen. Die gestiegenen Baukosten und höheren Zinsen hätten in den letzten zwei Jahren die Nachfrage in der europäischen Bauindustrie - insbesondere im Neubausektor - erheblich gedämpft, hiess es.

Allein in den ersten neun Monaten 2023 seien die Baugenehmigungen in Europa wegen des schwachen Wohnungsbaus um 20 Prozent zurückgegangen. Dies werde 2024 auch zu einem entsprechenden Rückgang der Neubautätigkeit führen. Im Renovationsgeschäft, das rund 60 Prozent zum Umsatz von Geberit beiträgt, wird im Gegensatz dazu ein robusterer Verlauf erwartet.

PRO MEMORIA: "Wir erwarten ein erneut herausforderndes Umfeld", sagte CEO Christian Buhl im Januar. Die Nachfrage in Europa dürfte demnach wegen der höheren Zinsen und auch den gestiegenen Baukosten gedämpft bleiben, so die Erwartung von Buhl. Entsprechend des starken Rückgangs der Baubewilligungen dürfte auch das Neubaugeschäft schwach bleiben. Und die geopolitischen Risiken kämen als Unsicherheitsfaktor noch hinzu.

Den stärksten Rückgang im Wohnungsneubau prognostiziert er in den nordischen Ländern und im wichtigsten Einzelmarkt Deutschland. "In der Schweiz dürfte sich das Neubau-Geschäft am besten halten", meinte er.

Das Renovationsgeschäft dürfte 2024 hingegen insgesamt robuster bleiben. Auf die Frage, ob Geberit mit Renovationen die Flaute im Neubaugeschäft umsatzmässig kompensieren könne, sagte Buhl: "Zumindest in Deutschland wird dies nicht der Fall sein."

Der Trend der Investoren, mehr in Heizungen zu investieren und weniger in den Sanitärbereich, dürfte laut dem CEO zwar weiterhin Bestand haben, aber nicht noch stärker werden.

Als Stütze für das Unternehmen sieht er zudem den grundsätzlich anhaltenden Trend zu höherwertigen Standards in den Badezimmern. Und positive Impulse für die Nachfrage erhofft er sich von den erwarteten Zinssenkungen durch die Notenbanken.

AKTIENKURS: Die Geberit-Aktien halten im bisherigen Jahresverlauf mit einem Minus von über 2 Prozent bis am Freitagabend mit dem SMI nicht mit. Im Vorjahr hatten die Titel indes trotz eines schwierigen Marktumfelds um beinahe 24 Prozent angezogen.


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